Duale Hochschule. Garantierte Bildungsrendite mit Hebelwirkung für den Freistaat Sachsen.
Die Energiekrise und der Mangel an Fachkräften – die Zeiten bleiben turbulent. Eine gute Gelegenheit zu diesen Themen ins Gespräch zu kommen, ergab sich beim Besuch des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer am 03. Januar 2023 an der Staatlichen Studienakademie Glauchau. Der Ministerpräsident stellte sich den Fragen von über 70 Unternehmern sowie Vertretern aus Politik, Bildung, Kammern und Verbänden.
Ministerpräsident Kretschmer eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag. Er referierte darüber, wie wichtig es ist, der sächsischen Wirtschaft die Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, diese beiden Themen durch Engagement, Initiative und Innovationen anzugehen. Er sprach in diesem Zusammenhang auch über die Notwendigkeit der Zuwanderung von Fachkräften, ohne welche eine Fachkräfteentwicklung in Sachsen zukünftig nicht funktionieren wird.
Im Anschluss stellte Prof. Dr. Frauke Deckow (Direktorin der Staatlichen Studienakademie Glauchau) das Duale Studienmodell als ein etabliertes, pass- und ausbaufähiges Instrument für eine nachhaltige Fachkräfteentwicklung und -sicherung im Freistaat dar. So erwerben über 70 Prozent der dual Studierenden ihr Abitur in Sachsen, entscheiden sich für ein sächsisches Unternehmen und verbleiben nach Ihrem Studium im Freistaat und das bei Vermittlungsquoten der Absolvent_innen in die Wirtschaft von über 90 Prozent. Deckow brachte den Anspruch der „Bildungsrendite mit Hebelwirkung“ bei ihren Darstellungen zu den Vorteilen des Dualen Studiums im Kontext der Fachkräfteentwicklung ein. „Mit der durch die Unternehmen gezahlten Studienvergütung von durchschnittlich 903 EUR/Monat leistet die Wirtschaft jährlich rund 45 Mio. Euro an Bildungstransferleistungen. Jeder Euro, den die öffentliche Hand für dual Studierende ausgibt, löst somit zusätzliche Investitionen der Dualen Partner (Wirtschaft) in Studierende aus“, so Deckow.
Zum 01. Januar 2025 soll die Umwandlung der Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen erfolgen. Ministerpräsident Kretschmer teilte die Ansicht, dass mit der Dualen Hochschule der enorme Bedarf an Fachkräften im Freistaat noch besser gedeckt werden kann. An die Eingangsthese des Ministerpräsidenten anknüpfend, zeigte sich im Ergebnis der Diskussion auch die Passfähigkeit des dualen Studienmodells in Bezug auf die Integration ausländischer Studieninteressenten. Ein großer Vorteil seien hier die 3-monatigen Praxisphasen in den Unternehmen von Studienbeginn an, wodurch neben dem sofortigen Anwendungsbezug des vermittelten Wissens vor allem auch der Spracherwerb gefördert wird. Hier gilt es zukünftig mit weiteren Ideen und Konzepten anzusetzen.
Der Ministerpräsident zeigte sich am Ende der Veranstaltung beeindruckt von den hervorragenden Studienbedingungen am Campus, der modernen und hochwertigen Laborausstattung der Staatlichen Studienakademie in Glauchau sowie den umfangreichen Forschungsaktivitäten.
Über die Berufsakademie Sachsen
Die Berufsakademie Sachsen mit ihren sieben Studienakademien in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig sowie Plauen und Riesa bietet ein dreijähriges duales Studium in den Bereichen Wirtschaft, Technik sowie Sozial- und Gesundheitswesen in über 40 Studiengängen an. Die 4.202 Studierenden werden sowohl in den Studienakademien als auch bei den jeweiligen Praxispartnern auf eine berufliche Tätigkeit vorbereitet. Nach erfolgreichem, dreijährigem Studium (inzwischen 32.500 Absolvent_innen) verleiht der Freistaat Sachsen einen anerkannten Abschluss „Bachelor“. Dieser ist dem Bachelorabschluss der Hochschulen in jeder Hinsicht gleichgestellt. Die Vermittlungsquote der Absolventen ist mit über 90 Prozent überdurchschnittlich hoch. Im Anschluss besteht für die Absolventen die Möglichkeit, ein Masterstudium an einer Hochschule aufzunehmen, sofern die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind.
Fotos: Claudia Schmidt.